Den Garten empfinde ich in diesen Tagen als wirklichen Luxus. Ins Freie zu können, und dann noch im Frühling, in dem sich alles ständig verändert: Die Tulpen blühen auf und vergehen, die Farne entrollen sich, der Geißbart wächst innerhalb von einer Woche aus dem nichts zu einem ansehnlichen Büschel heran. Auch früher war der Garten für mich ein kleines Paradies – wenn nicht gerade ins Auge fiel, was alles zu tun war. Doch jetzt noch einmal umso mehr. Ich habe mehr Zeit, draußen zu sein und mich den Pflanzen zu widmen. Endlich sind auch die kahlen Stellen im Rasen nachgesät und das kleines Erdbeerbeet angelegt. Ein gutes Gefühl, alles wachsen zu sehen, und das stimmt optimistisch.
Ina Sperl ist Journalistin und Autorin und schreibt am liebsten über Gärten. In einem riesigen Garten in Aachen aufgewachsen, studierte sie zunächst Ethnologie und Kunstgeschichte, ehe sie sich beruflich den grünen Themen zuwandte.