Mein Tanz mit dem Gartenhund Jelle
Während unser aller Virologe Prof. Dr. Christian Drosten über den “Tanz mit dem Tiger“ in seinem Podcast informierte und hiermit das Austarieren von Lockerungen und strengen Auflagen im Rahmen der nicht pharmazeutischen Interventionen gegen das SARS-CoV-2 Virus meinte, so ist für mich mein „Tanz mit dem Gartenhund Jelle“ dagegen eine wesentlich kleinere und durchaus erfreuliche Herausforderung in der Zeit der Corona-Pandemie gewesen. Jelle ist heute mit neun Monaten ein Junghund, der mit viel Tatendrang seine Grenzen erweitern und die weite Welt erobern will. Ohne Hundeschule und im Rahmen des Lockdowns diente unser Garten nicht nur zu unserer Entspannung und als Rückzugsort, sondern auch als Trainingscamp für den kleinen Parson Russel Terrier. Jelle ist 24/7 bei uns und seine Gartenliebe ist mit vielen Abenteuern auf vier Pfoten schon beeindruckend. Das Wässern und Gießen im Garten kann für einen kleinen Hund schon das Highlight des Tages sein. Das ist ideal zur Beschäftigung.
Paradies für Menschen & Tiere
Natürlich ist unser Garten auch als Eventplatz für private Gartenfeste gedacht. Er hat offensichtlich multifunktionale Aufgaben, da sich in den letzten Wochen Foto-Shootings hinzugesellten. Ich fotografierte blühende Stauden für ein TASPO Spezial über bienenfreundliche Pflanzen, da die Botanischen Gärten und viele öffentliche Parks geschlossen hatten. Denn mein Garten ist bienenfreundlich, weil ich überwiegend Stauden & Gehölze pflanzte, die einfach blühend als Nektar- und Pollenspender das Leben von Biene Maja und Co. bereichern. Jelle liebt besonders die duftenden Pflanzen und muss noch lernen, dass sie nicht alle zum Naschen gedacht sind. Allerdings wachsen auch Erdbeeren, Heidelbeeren, Äpfel und Quitten bei uns zum Naschen heran. Wir sind gespannt, wann Jelle diese Köstlichkeiten ebenfalls probieren will. Mein Garten ist der beste Ort zum Lesen, weil ich dort von der Biografie über Churchill, dem Buch über die spanische Grippe „1918: Die Welt im Fieber“ bis hin zu Werken über naturnahe und historische Rosen gut 15 Bücher in den letzten drei Monaten verschlang
.Experimentierfeld für den grünen Daumen
Darüber hinaus ist unser Garten in den Zeiten des Lockdowns auch etwas Beschäftigungstherapie gewesen, da ich ein paar neue Beete anlegte, die ich vorher nicht unbedingt für nötig ansah. Ich probiere in einem Präriebeet einige Pflanzen aus, die Trockenheit aushalten und auch in der kommenden Heißzeit überleben werden. Was ich heute pflanze, muss möglicherweise für Jahrzehnte mit einem sich verändernden Klima klarkommen. Hierzu gehören bodendeckende Gräser, die der amerikanische Gräserspezialist John Greenlee hervorhob und in Deutschland in einer großen Staudengärtnerei produziert werden.Mein Garten dient daher also auch als Experimentierfeld, um Neuheiten und alte Klassiker in Szene zu setzen. Er ist ein Plädoyer für „Grün statt Grau“, da ich von Schottergärten in der direkten Nachbarschaft umzingelt bin. In der Zeit des Lockdowns habe ich drei Beete mit 40 Rosen, 120 Stauden, 12 Sorten Lavendel und ein paar Kleingehölze gepflanzt. Wir bleiben auch weiterhin im Garten und erfreuen uns an unserem Urban Jungle, der für meine Frau und mich, aber besonders auch Jelle, in den letzten Wochen noch wertvoller geworden ist. Er ist und bleibt ein Lebenselixier, da er mich in Bewegung hält und für Jelle zum Buddeln und Schnuppern fantastisch ist. Mein Garten ist mit 400 Quadratmetern nur ganz klein, aber für mich einfach großartig und überlebenswichtig.
Andreas von der Beeck hat seine Gartenliebe von der Pike auf gelernt und arbeitet über 30 Jahren als Fachredakteur für Gartenbau-Profis. Mit seiner Ehefrau Anne-Margret – sie ist ebenfalls vom Fach – und dem Gartenhund Jelle lebt er in Everswinkel im schönen Münsterland. Für Andreas steht eines fest: Der Garten bleibt das private Paradies, da die blühenden Stauden, Gräser und Rosen die Steckenpferde sind. Laut Karl Foerster ist noch niemand von der Gartenliebe geheilt worden und das bestätigte Andreas, der seine grüne Leidenschaft zum Beruf gemacht hat. Sein Sohn Lukas ist ebenfalls Gärtner und hat sich unlängst für die Gartenbau-Technikerschule angemeldet. Der Sohn Philipp machte seinen grünen Daumen mit fleischfressenden Pflanzen zum Hobby. Alle arbeiten im Garten mit, so etwa wenn Philipp ein Rankgerüst für Kletterrosen schweißen oder Lukas den neuen Zaun setzen durfte. Nur Jelle hat es leichter, da sie den Garten nur genießen kann. Bei den von der Beecks ist der Garten Leidenschaft und Bindeglied für die kleine Familie, der seine besondere Bedeutung im Corona-Zeitalter unter Beweis stellte. Das Motto lautet: Der Garten ist unsere Leidenschaft.