Schon als Kind spielte ich am liebsten in der Natur, baute Baumhäuser, nahm Puppen mit in den Wald.
Als junge Frau war es mir wichtig, einen Garten zu haben. Ich gärtnerte, wie es Anfänger so machen. Immer eine Pflanze setzen, ohne auf ihren Lieblingsstandort und ihre Nahrung zu achten. Wichtig war die große Auswahl. Natürlich funktionierte vieles nicht.
Somit machte ich mich auf die Suche nach anderen garteninteressierten Menschen. Dabei stieß ich 2008 auf eine Landvolkshochschule, die zweimal im Jahr ein Gartenseminar anbot. Dort wurden mir die Augen geöffnet, ich lernte nicht nur gärtnerisches Fachwissen, sondern traf meine „BeetSchwestern“. Wir sind neun Freundinnen, die das gleiche Thema lieben, Gartenstammtische einberufen, Exkursionen starten oder bloggen. Anfangs komplett, nun zu sechst betreiben wir den BeetSchwestern-Blog, in dem wir werbefrei Themen, die uns am Herzen liegen, als Berichte veröffentlichen.
Mein Garten hat mir vor Corona und auch jetzt, da wir nicht genau wissen, ob es nicht wieder zu drastischeren Einschränkungen kommt, immer schon Trost und Freude geschenkt. Eins sein mit der Natur, gibt es etwas Schöneres? Beobachten, staunen, locken, pflanzen, ernten …, es gibt so viele Verben, die ich einsetzen könnte. Ich habe das Glück, dass ich beruflich keine Einschränkungen erfahren muss. Und …versorgen kann ich unsere große Familie mit vielen Leckereien aus dem Gemüse- und Kräutergarten oder Naturkosmetik, selbst gerührt. Durch Städte streifen war noch nie meine Leidenschaft. Somit fehlt mir nicht viel und ich kann mich zufrieden beschäftigen, bis zu dem Zeitpunkt, an dem hoffentlich wieder Normalität herrscht. Wobei es einige Dinge gibt, die so bleiben könnten. Der eingeschränkte Verkehr am Himmel und auf den Straßen war eine Wohltat.
Einen Garten zu besitzen, ist ein großer Luxus; ich weiß ihn sehr zu schätzen. Ich kann gestalten, inzwischen mit Sinn und Verstand, wie es mir am liebsten ist.
Wirbellose tummeln sich in großer Diversität, Ringelnattern, Blindschleichen, Igel als erwünschte Gäste – aber auch Wühlmäuse, die die Beete durchpflügen, Schnecken, die Saatgut gar nicht erst wachsen lassen, Habichte, die meine Hühner lieben, oder Rehe, die an Rosen knabbern. Aber, es gibt viel zu erleben und alles gehört dazu.
Mein Garten ist essbar. Als Kräuterpädagogin freue ich mich über jedes Wildkraut, das den Weg zu mir findet. Ich versuche Kultur- und Wildkräuter nebeneinander in Schach zu halten.
In einer virtuellen Offenen Gartenpforte im Blog stelle ich meinen Garten (https://beetschwestern.net/2020/06/21/birgits-essbarer-garten/) vor. Gerne nehme ich euch mit zu einer Kräuterwanderung durch das große Gelände mit vielen verschiedenen Bereichen, vom Küchen- und Kräutergarten über die Streuobstwiese zu Staudenbeeten.
„Einer der schönsten Wege zu uns selbst, führte durch den Garten.“
Ich hoffe sehr, dass die Coronakrise viele Menschen dazu gebracht hat, die Natur bewusster zu erleben. Sie schärft die Sinne, lässt uns durchatmen und macht zufrieden. Das können wir auch jetzt zu Krisenzeiten haben!
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